Heute um 7.00 Uhr steige ich im kleinen Dorf ins Postauto.
Auf der zwanzigminütigen Fahrt gleiten auf einem Monitor die aktuellen Kurzmeldungen aus Politik, Kultur und Sport vorbei.
Eine lese ich genau:
Werner Lutz, ein in Basel lebender Lyriker, ist gestorben.
Ein Stiller, ein nicht Bekannter sei er gewesen - ein Lyriker der wenigen Worte.
Als ich am Mittag zwei befreundeten Frauen von ihm erzähle, hat keine der beiden seinen Namen gekannt...
Es kostet hellwache Tage
und schlaflose Nächte
um heraus zu finden
was ins Helle gehört
und was im Dunkeln
bleiben muss
Werner Lutz, Schweizer Lyriker, 25.10. 1930 - 17.7.2016
aus 'Hellwache Nächte', Gedichte, 2013
Und noch eines, ein ganz kurzes:
Bezaubernd der Tag
der keinen Kalender kennt
aus 'Kussnester', Gedichte, 3.Aufl. 2011
Ich habe ihn gekannt, sogar persönlich, und verehrt für seine feine Lyrik und Kurzprosa!
AntwortenLöschenUnd ich bin jetzt auch sehr traurig, dass er nicht mehr lebt.
Eben schlage ich sein Buch "Treibgutzeilen" auf und lese da:
"Das Glück hat nichts
von einem Vogel
und wenn ich grabe
finde ich den Stein
der mich traurig macht"
Danke für Ihren schönen Post, liebe Hausfrau Hanna,
Frau Quer
Auch Ihnen,
AntwortenLöschenliebe Frau Quer,
ein Danke für Ihre Worte, für das Gedicht, das ich nicht kannte und das mich berührt.
Den Namen Werner Lutz las ich das erste Mal auf Neujahrspost, die ich bekam:
'Sich Umwege gestatten
tagelange jahrelange lebenslange
flussähnlich mäandernde'
Dass er hier ein relativ 'Unbekannter' ist, finde ich erstaunlich.
Seinen Sohn Simon hingegen, der sehr aktiv und kreativ in der Kunst- und Kulturszene tätig ist, kennt man gut in der Stadt.
Einen schönen Sonntag wünsche ich Ihnen
Hausfrau Hanna