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17 Mai 2011

Fremdwörter sind Glücksache


Es war vor vielen Jahren.
Hausfrau Hanna war jung und unbedarft und hatte ein Auge auf einen Kommilitonen geworfen, der mit seinem wunderschönen Lockenkopf auffiel.
Es war nicht nur die Zeit der langen Haare, sondern auch die Zeit, in der man die Ausbildung basisdemokratisch mitbestimmen durfte. Stundenlange Auseinandersetzungen, Diskussionen und Abstimmungen gehörten zum Alltag.
An einer Plenarversammlung nun stand der von ferne Angehimmelte auf und griff beherzt in die Diskussion ein.
Hausfrau Hanna hätte sich das nie getraut. Sie hörte dem jungen Mann bewundernd zu.
Bis zum Moment, als dieser sich verhaspelte.
Und in seiner Nervosität zwei Adjektive verwechselte, die den Sinn des Satzes völlig verdrehten.
Aus einer "transparenten Situation" machte der Unglückliche eine "transzendente Situation".
Peinlich und wahr:
Genau in diesem Moment erloschen Hausfrau Hannas Liebesgefühle...



PS. Wahrscheinlich deshalb nehme ich praktisch keine Fremdwörter in den Mund,
meint Hausfrau Hanna

4 Kommentare:

  1. So schlecht kann das ja nicht sein, wenn man seiner Sprache treu bleibt. Ein falsch platziertes Fremdwort finde ich nämlich extreeeeem peinlich.
    Kürzlich war in allen Medien von Potentaten-Geldern die Rede. Ich gehe eine Wette ein, dass mehr als die Hälfte der Leser/Zuschauer die Bedeutung nachschlagen mussten. Ich gehöre auch dazu.

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  2. Ein Fremdwort nicht verstehen,
    liebes flohnmobil,
    finde ich persönlich nicht schlimm.
    Es falsch anwenden, liesse mich jedoch in den Boden versinken...
    Ganz ehrlich;-)

    Es grüsst dich
    Hausfrau Hanna

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  3. Ich frag' mich jetzt grad, ob die Männer, welche Du später kennengelernt hattest, alles Sprachgenies waren (jedenfalls der letzte)? :-)

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  4. Definitiv nein,
    lieber Titus,
    'man'wurde toleranter.
    Bzw. bescheidener in den Ansprüchen... ;-)

    Herzlich grüsst dich
    Hausfrau Hanna

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