Dieses Blog durchsuchen

03.02.2018

Zwischen zwei Haltestellen (104)


Gestern im Tram zum Bahnhof.
Hinter mir beginnt es plötzlich zu tröten. Erst zucke ich leicht zusammen. Dann drehe ich mich unauffällig um. Ich sehe eine Mittvierzigerin, die soeben ein Telefongespräch beginnt:
"Hoi! Los, i ha di vorher nit ghört. I ha s'Münz im Portmonnaie zellt!"
Wahrscheinlich ist diese Einleitung als witzige Entschuldigung gemeint.
Die Frau spricht in lautem Ton weiter. Privates wechselt sich ab mit Krankengeschichten.
Ich kann nicht anders, ich muss zuhören.
Als das Tram auf den Bahnhofsplatz einbiegt, geht eine Frau, die das Gespräch offensichtlich auch mitverfolgt hat, an mir vorbei. Mit leichtem Kopfschütteln und missbilligendem Gesichtsausdruck, wie ich ihn in solchen Situationen auch von mir kenne.
Mit einem leichten Augenzwinkern schaue ich die aussteigende Frau an und lache.
Die Frau kann nicht anders und lacht ebenfalls.
Nonverbale Kommunikation  zwischen zwei Haltestellen...




8 Kommentare:

  1. Neuartige Situationen der gewollten und ungewollten Kommunikation. Noch vor einigen Jahren unmöglich.
    Ich weiß nicht genau, ob ich es schön finde. Unterhaltsam scheint es zu sein. Vielleicht war ich die Kopfschütteldame, die ungewollt lachen musste...
    Schöne Samstagsgrüße von Sonja

    AntwortenLöschen
  2. Solange nach dem Kopfschütteln noch ein Lachen möglich ist, scheint mir alles im grünen Bereich zu sein, liebe Hausfrau Hanna. Und irgendwie muss man sich im Tram ja amüsieren können. ;-)

    Haben Sie einen erfreulichen Samstag!
    Herzlichen Gruss,
    Frau Quer

    AntwortenLöschen
  3. Geschätzte Hausfrau Hanna
    da haben sich also einen Augenblick und ein Lächeln lang gefunden...Oft werden ja zwischen den Haltestellen die Blicke ja nur noch auf dieses kleine Ding, das unter anderem auch noch telefonieren und bei mir nun eben auch fotografieren kann, geworfen.
    ♥-liche Grüsse und die besten Wünsche in ihr Wochenende! Madame S., die gerade eine mittlere Leberkrise hat, da sie sich heute zum Kaffee masslos an den Baselerleckerli vergriffen hat....
    Alter schützt wirklich nicht vor Torheit!!!

    AntwortenLöschen
  4. HalloHausfrauHanna
    Endlich wieder ein 'Zwischen zwei Haltestellen'-Post. Ich habe bereits spaniflet ;-)
    Manchmal möchte ich solchen Leuten gern sagen, ob sie sich bewusst sind, dass man alles, wirklich jedes Wort mit anhören kann.

    Gruss vom Pesche

    AntwortenLöschen
  5. Das Private im öffentlichen Raum,
    liebe Sonja,
    finde ich oft auch 'too much'. Aber es ist heute eine Realität!
    Und immer kopfschüttelnd und mit einem missbilligenden tz tz tz tz auf den Lippen möchte ich auf gar keinen Fall unterwegs sein:
    Meinetwegen! :)

    Lieben Gruss nordwärts
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen
  6. Auch das stimmt,
    liebe Frau Quermitfahrein,
    manchmal ist es auch amüsant. Oder spannend. Oder...
    Und ein Lachen ist oft die gute Brücke, um eine neue Sicht zu bekommen :)

    Lieben Gruss in leicht östlicher Richtung
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen
  7. Heiliger Bimbam,
    ma chère Madame S.,
    jetzt habe ich zuerst 'Lebenskrise' gelesen...
    Aber eine durch Basler Läckerli und Kaffee verursachte Leberkrise ist auch nicht ohne!
    Madame, halten Sie Mass! ;)

    Au plaisir!
    Und ♥-liche Grüsse westwärts
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen
  8. Ich muss wohl,
    lieber Pesche,
    meine Ohren wieder etwas mehr offen halten, damit du bis zum nächsten Post nicht so lange warten musst ;)
    Deinen Satz überlege ich mir! Und wende ihn (vielleicht) beim nächsten Mal an...

    Gruss in leicht südlicher Richtung
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen