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17.02.2012

In der engsten Wahl


Ich ziehe zuhause oder wenn ich privat bei jemandem zu Gast bin stets die Schuhe aus und bewege mich in Socken oder barfuss durch die Wohnräume.
In Schweden nun ist es Brauch, auch in Schulen, Kindergärten, beim Arzt oder anderswo die Schuhe auszuziehen.
Als ich, noch ohne jede Erfahrung mit diesen schwedischen Gepflogenheiten, das erste Mal 'storasyster Lotte' und 'lillasyster Siri' im Schulhaus drinnen abholte, behielt ich ganz selbstverständlich die Strassenschuhe an.
Mir fiel jedoch auf, dass alle Mütter und Väter im langen Korridor neben mir herschläppelten, weil ihre Schuhe in so blauen Plastikdingern steckten.
Da dachte ich mir noch nichts dabei.
Erst später fiel mir beim Eingang eine Kartonschachtel mit unzähligen dieser Plastiküberziehern und der Aufschrift skoskydd  (Schuhschutz) auf, aus der man sich bedienen konnte.
Ich schämte mich etwas.  Und von da an passierte es mir nie wieder. Ich hatte den schwedischen Lebensstil integriert...

Soweit die Vorgeschichte.
Jetzt zur aktuellen Geschichte!

Vor einigen Tagen rief der Makler, der im Auftrag des Hausbesitzers unser Haus verkaufen soll, bei uns an und kündete einen Wohnungsbesichtigungstermin mit jenen Parteien an, die in der engsten Wahl stünden.
"Herr Makler", sagte ich, "es wäre nett und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie diese blauen Überzieher aus Plastik besorgen würden, wie sie in Schweden üblich sind."

Das klappte dann auch perfekt!



PS. Und alle kaufinteressierten Parteien waren sofort einverstanden für ein Erinnerungsfoto mit Schwedenbezug :-)

4 Kommentare:

  1. wo kriegt man die? muss ich auch haben. habe schon überlegt, einwegduschhauben für diesen zweck zu kaufen, da ich meine gäste auch immer zum schuhe ausziehen zwinge. ich bin wohl herzschwedin innendrin :-)

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  2. Da bin ich jetzt auch etwas ratlos,
    liebe Frau Sofasophia,
    ich werde, falls es sich ergibt, den netten, achtsamen Herrn Makler fragen, wo er sich die blauen Dinger beschafft hat...

    Herzlich Hausfrau Hanna

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  3. Meine Lieben, so Etwas findet sich beim medizinischen Bedarf. Ich kenne das aus dem Krankenhaus.

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  4. Danke für den praktischen Tipp,
    liebe Ursula!
    Ich gebe ihn gleich weiter an Frau Sofasophia.
    Herzlich Hausfrau Hanna

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