Im Kreuzgang des Münsters,
dort wo sonst Touristenströme unterwegs sind,
ist es im Moment sehr still.
Totenstill.
Ich bin ganz allein.
Und betrachte einige der alten Grabplatten,
die an den Wänden aufgehängt sind.
Beginne zu lesen, was darauf steht.
Etwa diese Würdigung eines Mannes,
der wichtig war für die Gesellschaft.
Und seine Familie:
'Hier ruhet in Gott bey seinen Vor-Eltern
Herr Mathias Ehinger
gewesener Ratsherr und Oberst
welcher in diesen und mehreren anderen Ehren-Aemtern
seinem Vaterland lange Jahre Dienste geleistet,
gebohren MDCCXI
verheürathet mit Frau Anna-Maria Weiss
und gestorben den XIV. September MDCCLXXXVII
Er hinterlaesst eine traurende Wittib,
einen Sohn, fuenf Toechteren, und acht Gros-Kinder.'
dort wo sonst Touristenströme unterwegs sind,
ist es im Moment sehr still.
Totenstill.
Ich bin ganz allein.
Und betrachte einige der alten Grabplatten,
die an den Wänden aufgehängt sind.
Beginne zu lesen, was darauf steht.
Etwa diese Würdigung eines Mannes,
der wichtig war für die Gesellschaft.
Und seine Familie:
'Hier ruhet in Gott bey seinen Vor-Eltern
Herr Mathias Ehinger
gewesener Ratsherr und Oberst
welcher in diesen und mehreren anderen Ehren-Aemtern
seinem Vaterland lange Jahre Dienste geleistet,
gebohren MDCCXI
verheürathet mit Frau Anna-Maria Weiss
und gestorben den XIV. September MDCCLXXXVII
Er hinterlaesst eine traurende Wittib,
einen Sohn, fuenf Toechteren, und acht Gros-Kinder.'
PS.
Den heute nicht mehr geläufige Begriff 'Wittib' präge ich mir ein,
indem ich ihn mehrerer Male lese.
Dann rechne ich nach, wie alt der Ratsherr geworden ist.
Und komme auf 77 Jahre.
Für die damalige Zeit ein hohes Alter...
Solche Zeitzeugnisse sind wunderbar, liebe Hausfrau Hanna.
AntwortenLöschenUnd die sechs Kinder und acht "Gros-Kinder" waren damals sicher im üblichen Rahmen. ("Vor-Eltern" ist auch so ein netter Begriff.)
Was mir besonders imponiert, ist, dass man damals ganze Lebensläufe auf die Grabsteine zu schreiben pflegte. Das ist für uns Nachfahren natürlich informativ und spannend.
Danke für die Recherchen und lieben Gruss zu Ihnen in die Stadt,
Frau Quer
Ich las,
Löschenliebe Frau Quer,
einige der in Stein eingemeisselten Texte ganz gebannt.
Und entschied mich für diesen, weil mich einige der Begriffe sehr ansprachen. Wie etwa die Vor-Eltern.
Ich hoffe, Ihren Gros-Kindern geht es gut - ganz herzlichen Gruss zu Ihnen an diesem sonnigen Tag
Hausfrau Hanna
Zeit zu haben, in aller Ruhe durch den Kreuzgang zu wandern und solche Entdeckungen zu machen – das sind die positiven Seiten der jetzigen Situation. Und auch, sich mit der doch etwas anderen Sprache der Altvorderen zu beschäftigen.
AntwortenLöschenDanke fürs Mitnehmen und liebe Grüße
Petra
Ich staune immer wieder,
Löschenliebe Petra,
was ich entdecke beim allein Unterwegssein an Orten, die mir seit vielen vielen Jahren vertraut sind...
Die Sprache von vor 200/300 Jahren spricht/sprach mich sehr an.
Auch deshalb, weil Orthografie relativ ist und sich dauernd verändert und anpasst...
Lieben Gruss ins Heute
Hausfrau Hanna
Was für `ne schöne Entdeckung, man kann eine Ahnung von früherem Familienleben bekommen...
AntwortenLöschenIn meinem Umfeld gibt es nun auch schon einige "Wittib"-Damen. Froh, noch keine zu sein schicke ich ein paar Grüße ins Entdeckerländchen-
Sonja
Auf diesen Tafeln,
Löschenliebe Sonja,
sind natürlich nur die gutbürgerlichen Familien (Oberschicht) vertreten.
Spannend trotzdem.
Ich schicke dir einen frohen Gruss zurück
Hausfrau Hanna
ich liebe diesen kreuzgang! dort zu sein, ist mir immer ein gewinn. danke für das teilen. und hinter den fenstern erahnt man den Rhein...
AntwortenLöschenlieber gruß
Sylvia
In der Tat,
Löschenliebe Sylvia,
der Kreuzgang gehört zu den schönen Orten der Stadt.
Und jetzt, so ganz ohne Menschen, wird er zum stillen Refugium...
Dein Ahnen ist richtig: Der Rhein fliesst ganz hinten vorbei :)
Lieben Gruss von Basel nach Hannover
Hausfrau Hanna